Donnerstag, 24. Juni 2010

Was taugen Spracherkennungs-Programme bei der Interview-Transkription?

Wäre das nicht toll? Man lädt seine Interview-Datei in ein Spracherkennungs-Programm, das kurze zeit später den transkribierten Text ausgibt. Meines Wissens arbeiten ein paar Leute bei Gruner & Jahr mit dem Olympus-Diktiergerät und der beiliegenden Spracherkennung.l

Hier ein interressanter Link zu einem Artikel von Thorsten Pehl, der das Ganze einmal getestet, verschiedene Studien ausgewertet und verglichen hat: http://www.audiotranskription.de/transkription/literatur-und-hinweise/spart-spracherkennung-zeit/zeit-sparen-mit-spracherkennung

Sein Ergebnis: Automatische Erkennung und selber Abtippen braucht etwa gleich viel Zeit. Ich füge hinzu: Beim selber Abtippen bekommt man gleichzeitig auch noch ein gutes Gefühl für das gedrehte Material, was von Vorteil ist.

Allerdings ist das die Website von dem weiter unten in diesem Blog beschriebenen Programm F4 zum selber abtippen, das gilt es im Hinterkopf zu behalten.

Was allerdings weniger dabei gut wegkommt ist die Transkribierfunktion von Adobe Premiere CS4. Dazu hier das Tutorial-Video von Adobe, wie es eigentlich funktinieren sollte.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Dokville Ludwigsburg - die alte Leier

Letzte Woche war ich auf den Dokumentarfilmtagen in Ludwigsburg, dem "Dokville 2010", veranstaltet vom Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart.

Ich habe schon viel über die alte Hymne der Dokumentarfilmer gelesen. In Ludwigsburg hörte ich sie nun tatsächlich einmal selbst, gesungen von alten Dokumentarfilm-Recken. Der Refrain hört sich etwa so an:

"Warum ist das Fernsehen so schlecht geworden?"
"Warum bekommen wir nicht mehr Geld von ARD, ZDF, 3Sat und Arte für unsere Dokumentarfilme?"
"Warum gibt es so wenige Sendeplätze für Dokumentarfilme?"
"Warum wollen die Fernsehsender, dass wir unsere Filme so lang machen, wie es dort in den Slot passt? Wir fordern Selbstbestimmung der Filmlänge für alle, am liebsten gaaaanz lang mit ganz vielen dreiminütigen bewegungslosen Dauereinstellungen...."
"Und warum schaut niemand unsere Filme, wenn sie dann mal doch ausgestrahlt werden?"


An einem Nachmittag trat der Chor der Kameramänner auf die Bühne und sang sein Lied, das nicht ganz so alt ist wie das der Dokumentarfilmer, aber sicher auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat:

"Nur richtiger Film ist Film, Video und elektronische Aufnahmesysteme sind schlecht, nur richtiger Film ist Film, lalalala...."

Beim Nachfragen erfuhr man dann, dass selbst diese Kameraleute auf dem Podium schon lange nicht mehr auf Film gedreht haben.

Alles in allem waren es sehr nostalgische und heimelige Tage. Und sehr motvierend:

Uns Videojournalisten-Dokumentarfilm-Machern gehört die Zukunft, sie wurde uns fast kampflos von der alten Dokumentarfilmer-Garde übergeben.

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